Weltweit gibt es rund 7000 Sprachen, die Hälfte von ihnen könnte im Laufe des Jahrhunderts aussterben. Das gilt auch für Plattdüütsch mit seinen 2,5 Millionen Sprechern, schreiben Arnfrid Schenk und Stefan Schnell in ihrem Sprach-Atlas. Heute werde mehr über Platt als auf Platt gesprochen, lautet ihr Urteil, auch wenn das Niederdeutsche einen hervorragenden Ruf habe und gut gefördert werde.
In kurzen Artikeln mit Landkarten und Infografiken werden 50 Sprachen auf allen Kontinenten und in Ozeanien vorgestellt, die entweder bedroht, stark bedroht, sterbend oder fast ausgestorben sind. Nur noch sechs Sprecher beherrschen z.B. Dòmpò, das in Ghana zu Hause ist. Und bei den Comanche in den USA gibt es kaum noch mehr als zehn Muttersprachler. Mit jeder untergegangen Sprache gehe Wissen und Vielfalt verloren, schreiben die Autoren. Ihr Buch ist ein Appell, sich für den Erhalt bedrohter Sprachen einzusetzen.
Arnfrid Schenk, Stefan Schnell: Atlas der vom Aussterben bedrohten Sprachen.Von Nordfriesland bis nach Amazonien, DuMont, Köln 2025, 224 S., ISBN 978-3-7558-2005-5




