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Seit nunmehr 50 Jahren hat das Institut für Niederdeutsche Sprache im Bremer Schnoor seinen Glanz nicht verloren
Rolf Speckmann: Warum wurde das INS gegründet?
„Us Platt bewohr us ditt ole Snoorhuus“ – dieser Wahlspruch steht am Giebel des denkmalgeschützten Gebäudes im Bremer Schnoorviertel, in dem das Institut für niederdeutsche Sprache (INS) zu Hause ist. Eigentlich sind es sogar drei Häuser, in denen die Mitarbeitenden sich seit 50 Jahren praktisch und wissenschaftlich einsetzen für den Erhalt und den Ausbau der Regionalsprache Niederdeutsch.
Im Januar 1974 hat das INS hier seine Arbeit aufgenommen und von Anfang an überregional gewirkt. Warum nun wurde das Institut gegründet? Rolf Speckmann vom Gründungsbeirat hat es so erklärt:
Die Überlegungen standen am Anfang, dass das Niederdeutsche in vielfältiger Form in Bühne, Schrift und Wort in Erscheinung tritt im Vereinsleben, aber es nirgendwo eine Zentralstelle gab, die das Niederdeutsche erfasst von der Bestandsaufnahme her, interpretiert, informiert, d.h. Hilfestellung leistet für all die Tätigkeiten, die im weiten Lande zu beobachten sind. Und zum anderen hat doch die Bestandsaufnahme ergeben, dass viele Menschen im norddeutschen Bereich Plattdeutsch sprechen, sogar Schüler, die 50 Prozent sprechen und auch verstehen, und dass von daher auch eine Basis besteht, das Plattdeutsche, die niederdeutsche Sprache, weiter in die Zukunft zu tragen.
Plattdeutsch stärken, bewahren, erforschen und wissenschaftlich begleiten – auch im 50. Jahr seines Bestehens ist das Institut für niederdeutsche Sprache diesen Zielen verpflichtet.
GRUSSWORT VON CHRISTIAN PEPLOW
Vörsitter von Nedderdütschen Bühnenbund Mäkelborg-Vörpommern.
Leef Team von dat Institut för Nedderdüütsche Språk in Bremen,
von Harten Glückwunsch tau’m 50 Jubiläum! Un wiel dat INS nich eenfach blots een Geburtsdachskind is, dat an een bestimmten Dach fiert, sünnern dat heele Johr Geburtsdach hett, will ik nu kort för dat End von’t Johr ok noch eins graleern. Dat måk ik in Nåmen von de nedderdüütschen Amateurbühnen in Mäkelborg-Vörpommern – un dortau hüren ünner annern de Bühnen in Schönbarg, Wismar, Rostock, Niegenbramborg un Strålsund.
Siet 1974 is dat INS in dat Bremer Schnoorviddel mit grodem Engagement för de Stärkung, Bewahrung un Erforschung von’t Plattdüütsche an Start. Juch Arbeit is dorbi een wichtig Denkfabrik, Warkstäd un Nettwark för de nedderdüütsche Språk un Kultur. Dat is – un dat möt man nipp un nau seggen – unbetåhlbor! Ik will man glöwen, dat ji ok in Tokunft dorbi mitmåken, „uns Plattdüütsch“ lebennig tau hollen un erfolgreich an de tokåmen Generationen wieder taugäwen.
Also noch eenmål von Harten Glückwunsch un dat Allerbeste för all, wat dor noch kümmt!