Bildung

Der Gedanke, dass Niederdeutsch eine Bildungsressource darstellt, ist erst wenige Jahrzehnte alt. Bis in die 1970er Jahre hinein galt die Regionalsprache eher als ein Faktor, der Bildung behindert. Voraussetzung für ein solches Denken war die Annahme, Niederdeutsch würde die Zugänge zur Standardsprache blockieren. 

In dieser Hinsicht hat längst ein Umdenken eingesetzt, das allerdings keinesfalls abgeschlossen ist. Bis in die 1990er Jahre herrschten sprach- und kulturpflegerische Gesichtspunkte die Niederdeutsch-Angebote in Kitas und Schulen. Diese Ansätze sind mittlerweile Konzepten gewichen, die größtenteils auf Spracherwerb zielen.

Die Bildungseinrichtungen übernehmen damit Aufgaben der Sprachweitergabe, die in den Familien nicht mehr geleistet werden.